„Pacea lui Dumnezeu covârșește toată mintea”: cuvânt al pr. Ioan Moga (15.12., seară pentru pace, Comunitatea Sant`Egidio)

În cadrul unei seri de rugăciune pentru pace, organizată de Comunitatea Sant`Egidio în Capela Romanică a Mănăstirii benedictine Schotten (Schottenstift), pr. Ioan Moga a ținut o cuvântare despre sensul spiritual al păcii, ca tâlcuire a pericopei Filipeni 4, 4-9.

Redăm mai jos textul în lb. germană.

Gegenüber den Nöten, Kriegen und Massakern, von denen fast täglich die News berichten (wie das antisemitische Blutbad gestern in Sydney), klingen die Worte im Philipperbrief fast weltfremd. Wie können wir uns freuen angesichts dieser Welt? Wie können wir uns freuen, wenn wir sehen, wie fragil, wie instabil die Lage in der Welt geworden ist? Wie können wir uns freuen, wenn so viele Unschuldige infolge dieser Kriege und Nöte sterben?

Doch Paulus ist kein naiver Prediger. Er kennt aus eigener Erfahrung, was es heißt, Gewalttäter, Verfolger, aber auch Gewaltopfer, Verfolgter zu sein. Und in beiden Situationen handeln Menschen im religiösen Kontext. Die Steinigung des Stephanus ist ein furchtbarer Gewaltakt. Paulus ist passiver Mittäter, und er stimmt zu, weil er glaubt, damit Gott zu dienen.

Gewalt wurde und wird viel zu oft von religiösen Komponenten mitbegleitet oder gar verursacht. Deshalb, weil er dies kennt, mahnt Paulus die Philipper: Freut euch – der Herr ist nahe – und der Friede Gottes wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Jesus Christus bewahren.

Die Grundlage des Friedens ist also, sich freuen zu können, trotz aller Not, Gebrechlichkeit und Ungerechtigkeit. Das halb volle Glas zu sehen und dafür einzutreten. Die kleine Chance einer Verständigung trotz aller negativen Evidenz auszuloten.

Doch eine solche Einstellung hat aus christlicher Sicht einen theologischen Grund: Der Herr ist nahe. Weil der Herr nahe ist, können wir nach mehr Frieden hoffen, können wir uns freuen. Er ist bei uns. Er ist da. Und weil er da ist, muss ich als Christ dementsprechend handeln. Paulus sagt: „Eure Güte werde allen Menschen bekannt.“ Die Güte ist Substanz des Friedens. Bevor wir von Liebe sprechen, sollen wir Güte geben und empfangen können.

So viel Güte wäre noch möglich zwischen uns. So viel Güte wäre noch möglich in allen Krisengebieten. Man fragt sich oft: Wo ist die Güte hin, vor allem bei den Entscheidungsträgern? Wo ist die Güte und die Scham gegenüber so vielen Opfern?

In manchen Konflikten – persönlichen wie politischen – scheint jede Perspektive auf Frieden chancenlos. Da spricht Paulus eine andere Perspektive an: „der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt“. Es gibt diesen Frieden, der unsere rational gesicherte Perspektivlosigkeit sprengt: den Frieden Gottes.

Wir stellen uns diesen Frieden Gottes als etwas Transzendentes vor. Als etwas Unerreichbares, Überweltliches.

Seit der Geburt in Bethlehem ist der Frieden Gottes zum Mysterium eines zerbrechlichen Kleinkinds geworden. Er liegt dort, von wenigen erkannt und bewundert. Es ist der Friede Gottes, der in Bethlehem zum menschlichen Frieden wird. Scheinbar hilflos und bedürftig, in der Tat aber schöpferisch und welterneuernd. Wir nennen ihn auch inneren oder spirituellen Frieden. Seine Kraft ist immens, wenn man weiß, dass nicht ich diesen Frieden schaffe, sondern Gott in mir, Gott in uns. Dieser Friede muss natürlich Früchte bringen. Aber davor gilt es, diesen Frieden Gottes in uns zu pflegen. Jeder Tag wird dies neu entschieden, ob wir diesen Frieden Gottes erkennen und walten lassen, oder eben nicht. Dass dies nicht so leicht ist, sehen wir in unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen sprechen von Angstgefühlen, von Panikattacken. Manche Soziologen haben dafür bereits eine Diagnose gefunden: die Generation Angst.

Es gibt viele Gründe dafür. Eine Antwort finden wir im Philipperbrief. Wenn wir Gott aus der Suche nach Frieden herausnehmen, wenn wir nicht mehr von einem Frieden Gottes wissen wollen, wenn wir inneren Frieden nur noch selbstbezogen und selbsterschaffen verstehen, dann landen wir in Einsamkeit und Angst.

Der Friede Gottes, von dem Paulus spricht, ist eine Einladung. Er wird uns geschenkt, wächst aber in uns weiter, je mehr wir uns Gott öffnen. In Frieden lasst uns für den Frieden beten. Amen.